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Es donnert in den Kitas!

Als Revolutionäre Frauen Leipzig unterstützen wir „Es donnert in den Kitas!“.


Die Forderungen der Eltern, der pädagogischen Fachkräfte und der Auszubildenden sind richtig und es ist wichtig, dass wir gemeinsam laut werden und auf die Straße gehen.
Seit Jahren ist der Personalmangel in Kitas bekannt, der zu untragbaren Zuständen führt: Kürzungen der Öffnungszeiten, Gruppenschließungen und belastende Betreuungssituationen. Die jetzigen Zustände sind also nicht einfach plötzlich aufgetreten.


Von diesen untragbaren Zuständen sind hauptsächlich Frauen betroffen. Zufall? Wir denken nicht. Frauen arbeiten mehrheitlich in Sozial- und Erziehungsberufen. Zum anderen springen vor allem Mütter, Großmütter, Tanten und Schwestern ein, wenn die KiTa schließt oder nur eine Notbetreuung anbietet.
Das führt dazu, dass wir unsere Lohnarbeit reduzieren oder unterbrechen müssen. Viele Frauen sind dadurch von Jobverlust bedroht, geraten in (Alters-)Armut oder in ökonomische Abhängigkeit vom Partner. Als Mütter oder Frauen, die vielleicht noch irgendwann Mutter werden wollen, stellen wir uns entschlossen entgegen und sagen NEIN! Nicht mit uns! Mutter oder Erzieherin sein sollte keine Strafe darstellen, sondern als das anerkannt werden, was es ist: ein absolut unverzichtbarer und notwendiger Job in unserer Gesellschaft!!


Wir fragen uns natürlich auch: was sind die Ursachen für diese Misere? Wir sehen diese Sorgekrise als Teil eines patriarchalen und profitorientierten Wirtschaftssystems. Dieses System baut auf einer geschlechtlichen Arbeitsteilung auf, die uns Frauen sorgende Tätigkeiten zuschreibt – ob bezahlt oder unbezahlt.
Gleichzeitig wird Sorgearbeit kostengünstig in kommunaler Verantwortung oder gewinnbringend durch private Unternehmen gestaltet. Beides ist nicht in unserem Sinne, sondern geht zu Lasten von Kindern, Frauen und all denjenigen, die keine Gewinne generieren – also der Klasse der Arbeiterinnen und Arbeiter.
Pflegende und sorgende Tätigkeiten verdienen bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen! Nur so kommen und bleiben Erzieher:innen in ihrem Beruf. Nur so kann fehlenden KiTaplätzen, verkürzten Öffnungszeiten und einer hohen Arbeitsbelastung entgegengewirkt werden.


Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der Frauen selbstbestimmt leben können – dazu gehört auch und vor allem ökonomische Unabhängigkeit. Denn diese ist der erste Schritt für Gewalt gegen Frauen. Wer finanziell von seinem Partner abhängig ist, kann diesen nicht verlassen – auch dann nicht, wenn er physisch, psychisch oder sexualisiert Gewalt ausübt.

Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der wichtige und gesellschaftlich notwendige Arbeit von allen getragen wird und nicht in Armut führt!

Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der alle Angebote der Daseinsfürsorge, wie Erziehung, Pflege oder Bildung, kollektiv und gemeinschaftlich organisiert werden. Dabei müssen die Bedürfnisse aller und nicht die Interessen und Profite weniger im Mittelpunkt stehen. Um das zu erreichen, schließen wir uns zusammen und werden aktiv!

Frauen die kämpfen sind Frauen die leben – lasst uns das System aus den Angeln heben!

Donnerstag, 17:00 – 17:30 Uhr Rathaus, Leipzig

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