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Rede zum Leipziger Kessel

03.12.2023 Demo vom Eltern gegen Polizeigewalt und Omas gegen Rechts

Danke, dass wir sprechen durften!

Hallo, ich bin von den Revolutionären Frauen Leipzig
Uns wurde gesagt wir dürfen einen Redebeitrag über Tag X halten, und wir haben uns dazu ein paar Fragen gestellt.

Wir haben uns gefragt, ob der Polizeichef Renee Demmler eigentlich seine eigenen Kinder die ganze Nacht ohne Jacke frieren lassen würde!

Wir haben uns gefragt, ob der liebe Renee eigentlich seiner eigenen Familie mehrere Stunden Wasser verbieten würde!

Und haben uns auch gefragt, ob Rene Demmler eigentlich seine minderjähjrigen Tochter die ganze Nacht in ihrem eigenen Urin stehen lassen würde!

Der Bullenstaat hat vielen von uns rund um Tag X übel mitgespielt. Dieses ereignisreiche Wochenende hat einmal mehr gezeigt: die AfD muss gar nicht regieren, damit der Staat mit völlig überzogener Härte gegen linke und progressive Kräfte vorgeht.
Der Staat ist nämlich schon durchsetzt mit rechtem Gedankengut. Eine Entnazifizierung hat nie wirklich stattgefunden. Die ausführenden Richter und Staatsanwälte werden weiterhin in Burschenschaften herangezüchtet, die Bullen werden werden aus perspektivlosen Jugendlichen rekrutiert.

Du kannst nichts? Du bist nichts? Hier hast du deine Uniform!

Wir können damit rechnen, dass nach den Landtagswahlen nächstes Jahr in Sachsen die AfD regiert. Rassistisches und sexistisches Ggedankengut, Repression gegen Linke und wohlwollende Gesetze für Weisse mit über 80.000€ Jahreseinkommen – das hatten wir alles schon mal in Deutschland!

Was bedeutet der Faschismus diesmal konkret für uns? Ähnlich wie damals werden sie anfangen, Frauen aus den Berufen und Unis drängen, damit wir wieder schön brav hinter dem Herd stehen. Das bedeutet die völlige Abhängigkeit von Männern. Bist du dann in einer Gewaltsituation ist ein Entkommen quasi nicht möglich – das ohnehin schon fehlende Geld für Frauenhäuser wird natürlich noch weiter gekürzt werden. Die werden uns das Recht auf Selbstbestimmung nehmen und das Recht auf Abtreibung weiter bis ganz einschränken. Queeren und Transpersonen werden sie ihre Lebensrealtität absprechen und sie ebenso mit noch mehr Gewalt als eh schon überziehen.

Schauen wir uns in der Welt um, sehen wir: überall Faschismus!!

In Polen hat die rechtskonservative PiS-Regierung jegliches Recht auf sichere Abtreibung gestrichen, unzählige Frauen sind bereits gestorben. Geflüchtete urkainische Frauen haben ebenfalls keinen Zugang zur Abbrüchen.

In Italien regiert Ministerpräsidentin Meloni. Die ist zwar eine Frau, aber trotzdem durch und durch Antifeminstin! Meloni vertritt ein erzkonservatives und rassistisches Parteiprogramm, unterstützt Pro-Life und erkennt Kinder von homosexuellen Paaren nicht an.

In Ungarn regiert Orban, der eine Frauen- und Familienpoltiik wie im Mittelalter macht. Ab 4 Kindern gibts lebenslange Steuerbefreiung, solange die Frau unter 40 und verheiratet ist. Die Situation von queeren und trans Personen in Ungarn ist menschenunwürdig.

Antifeminismus dient Faschist:innen als Brückenideologie: Er findet Anklang in verschiedenen Teilen der Bevölkerung und hilft damit rechten und faschistischen Kräften, ihre kruden Weltanschauungen weiterzuverbreiten.

Als Feministinnen stellen wir uns dem Erstarken rechter Kräfte mit
Entschlossenheit entgegen. Wir führen unsere Kampf gegen patriarchale
Missstände mit internationalistischer Perspektive – gemeinsam mit Frauen und queeren und Trans Personen weltweit.
Über 30 Millionen Frauen und Mädchen sind weltweit auf der Flucht vor
Krieg, Armut, politischer Repression und patriarchaler Gewalt.

Für die weltweiten Kriege und die Armut tragen auch die deutsche Politik sowie Konzerne eine Mitverantwortung. Sei es aufgrund der Waffenexporte, der Beteiligung an NATO-Kriegs- und angeblichen Hilfs-Einsätzen oder
aufgrund der Produktionsverlagerung in europäische Nachbarstaaten.

Während WIR das Problem also in einer zerstörerischen profitorientierten
Wirtschaftsweise sehen, behaupten Rechte und Faschist:innen,
Migration sei die Ursache verschiedener gesellschaftlicher Missstände.

Sie hetzen damit die Bevölkerung gegeneinander auf. Wir aber schauen nicht zur Seite, wie sie das gerne hätten! Unser Blick sieht entschlossen nach oben, denn da sitzt das Problem und trinkt Champagner!

Der aktuelle Diskurs, der Migrant:innen zu Sündenböcken machen will und die Abwirtschaftung der öffentlichen Daseinsfürsorge – all das sind Angriffe auf erkämpfte Errungenschaften der antifaschistischen und feministischen Bewegung, für die Frauen in den Generationen vor uns hart gekämpft haben!

Die selbstbestimmten und militanten Widerstände feministischer
Bewegungen von Frauen in Polen, im Iran, in Rojava oder in Lateinamerika, sind für uns Inspiration und Antrieb in unserem Kampf gegen Nazis, Faschist:innen und Rassist:innen hier in Leipzig!

Deshalb verteidigen wir auch den militanten Antifaschismus, für den wir rund um das Tag X Wochenende auf die Straße gegangen sind. Nazis bekämpft man nicht mit einem netten Lächeln!

Wir sagen laut und deutlich “Nein” zu Rassismus und neoliberalen Ideen.
Wir kämpfen für eine Welt frei von kapitalistischen Zwängen, in der wir alle gut und gerne leben können!
Wir stehen hinter einem militanten Antifaschismus, der den Gegnern einer befreiten Gesellschaft ordentlich Konter gibt! Ein militanter Antifaschismus, der Bullen, Bonzen und Nazis zeigt, wo der Hammer hängt!

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